Pfalz

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„Zum Wohl. Die Pfalz.“ - die 3600 pfälzischen Winzer verbinden in ihrem berühmten Slogan geschickt Understatement und kerniges Selbstbewusstsein. Und das steht ihnen auch zu, denn aus der Region, die historisch gesehen vor allem für recht gewöhnlichen Landwein stand, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten dank einer ambitionierten neuen Generation zu einem kleinen Eldorado gemausert, das auf internationalen Wettbewerben eine ernsthafte Konkurrenz für italienische und französische Spitzenanbaugebiete darstellt. Vor kühlen Westwinden geschützt durch umgebende Berge, sicher vor Spätfrost und zu harten Niederschlägen, ja allgemein verwöhnt durch sehr milde Temperaturen werden hier vor allem Weine erzeugt, die restzuckerarm, dabei dennoch sehr fruchtig sind - das kann man umso mehr nachvollziehen, wenn man sich die deutsch-französische Grenze bei Wissembourg wegdenkt und den 80 Kilometer langen, recht schmalen Streifen, der das Gebiet Pfalz ist, als die nördliche Fortsetzung der Weinberge des Elsass betrachtet.

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Im Detail

Pfalz

Obwohl mit fast 24 000 Hektar das zweitgrößte Weinbaugebiet Deutschlands, nimmt es doch nur fünf Prozent der geografischen Pfalz ein. Auch unterteilt es sich, anders als manche viel kleinere Weinbaugebiete, die oft sehr viel ausdifferenzierter sind, lediglich in zwei Regionen: die Mittelhaardt und die Südliche Weinstraße. Qualitatives Zentrum des Pfälzer Weinbaus ist erstere: unterhalb des Pfälzer Waldes gedeihen hier in einer Handvoll Orten herrlich knackige Rieslinge. Kallstadt, Wachenheim, Ungstein und andere profitieren von den leichten Böden, welche die Wärme der 1800 Sonnenstunden jährlich länger speichern und die Rebstöcke tief hinab in sehr mineralhaltige Schichten wurzeln lassen. Der Lehmanteil in den Böden ist hier geringer als an der Südlichen Weinstraße, was die Weine weniger schwer, dafür mineralischer werden lässt: der Boden speichert das Wasser hier nicht so nachhaltig, sodass die Reben nicht dauerhaft nasse Füße haben - dafür ist aber auch der Ertrag geringer.

 

Der gelungene Spagat zwischen Tradition und Moderne ist vielleicht das Geheimnis der Pfalz. Das mit bis zu 700 000 Besuchern größte Weinfest der Welt, der Dürkheimer Wurstmarkt, lockt jeden September mit dem Klimpern der Dubbegläser, in denen das pfälzische Lebenselixier, die Rieslingschorle, schimmert. Seit über 600 Jahren findet er statt, damals entstanden, als Bauern und Winzer Pilger mit Wegzehrung versorgten. Seit 1934 ist nicht nur der Markt, sondern der ganze Ort um eine im wahrsten Sinne des Wortes große Attraktion reicher: das Dürkheimer Riesenfass läuft mit sagenhaften 1,7 Millionen Litern Fassungsvermögen dem vorigen Rekordhalter im Heidelberger Schloss bei Weitem den Rang ab. Anders als in diesem wurde in der Dürkheimer Version niemals wirklich Wein gelagert, dafür finden 430 Gäste Platz in der heimeligen Holzkonstruktion.

 

 

Die Pfälzer sind streng auf Regionalität bedacht: heutzutage muss jeder Wurstmarkt-Stand mindestens einen Riesling im Angebot haben, und erst seit etwa 20 Jahren sind auch Rotweine zugelassen. Das können verlässliche Klassiker wie Dornfelder und Portugieser sein, geschmacklich interessant wird es aber besonders bei den Spätburgundern, die nach einer ordentlichen Reifezeit eine fast magische Kräuterwürze entfalten können. Aber auch für Deutschland untypische Rebsorten wie Cabernet oder Merlot können in den sehr warmen Sommern gut heranreifen und zu Weinen werden, die sich - wie fast alle Pfälzer Weine - sowohl jung genießen als auch jahrelang lagern lassen. Zu verdanken ist das oft experimentierfreudigen Jungwinzern, die sich Jahr für Jahr gegenseitig anstacheln, radikal Neues zu wagen - mit viel Ehrgeiz, aber ganz ohne Neid und Missgunst. Einen Riesling muss man natürlich immer im Portfolio haben und versucht dabei, die Restzuckerschraube stets noch ein bisschen weiter Richtung Null zu drehen. Aber auch aus Weißburgundern und Muskatellern lässt sich Enormes herausarbeiten - wobei nicht die typische bombige Fruchtfülle dieser Rebsorten im Vordergrund steht, sondern sehr detailverliebt an immer mehr Reduktion gearbeitet wird. Ihr jüngstes Lieblingsspielzeug ist der Chardonnay, erst seit etwa 30 Jahren Im Lande, aber die Pfälzer haben schon verstanden, dass zu intensives Toasting-Aroma vom Fass ihm eher schadet als nützt. So rustikal die Jungs bei der Arbeit im „Wengert“, im Weinberg, oder als derbe Lieder singende „Kerweburschen“ zu den sehr zünftig begangenen Kirchweihfesten daherkommen, so behutsam puristisch sind sie in der Arbeit danach. Viele Betriebe arbeiten mittlerweile biodynamisch und wollen Eingriffe am Rebstock wie am Most so gering wie möglich halten. Und diese Feinheit passt sowohl in die Deidesheimer Edelrestaurants wie zu Leberknödel und Sauerkraut nach einer Wanderung durch den Pfälzer Wald.

 

Die Zeiten, in denen man Pfälzer Wein mit minderwertigem Moselwein verschnitt, um die Säure in letzterem zu mildern, sind lange vorbei, ebenso die geschmackliche Epoche der recht erdigen, eher süßlichen Weine. Ein stählerner Charakter mit einem zuverlässig tragenden Säuregerüst ist das Gebot der Stunde, und orientierte man sich da anfangs noch am Rheingau, hat man nun schon länger zu einem völlig eigenen Stil gefunden. Gerade an der Mittelhaardt war man schon sehr früh auf diesem Trip, denn während besonders in der Südpfalz der Landwein noch bis lange in die Nachkriegszeit allgemein üblich war, setzte man hier schon seit den 1830ern auf Qualitätswein. Zu verdanken ist das vor allem Andreas Jordan. Als er 1848 starb, ohne vorher sein Erbe geregelt zu haben, kam es zur sogenannten Jordanschen Teilung, welche die Geburtsstunde von drei der wohl berühmtesten Pfälzer Weingüter ist: Bassermann-Jordan, von Winning und Reichsrat von Buhl. Alle im malerischen Deidesheim beheimatet, haben ihre Lagen aber auch in umliegenden Gemeinden, etwa in Forst, auf dessen gerade einmal 3,6 Quadratkilometern Fläche 180 Hektar dem Wein vorbehalten sind. Um viele Lagennamen wie das Forster Ungeheuer ranken sich wilde Legenden, die von den Einheimischen gern mit einem Augenzwinkern an staunende Touristen aus aller Welt weitergegeben werden.

 

 

Wie viele andere pfälzische Ortschaften ist Forst ein Straßendorf, mitten hindurch führte früher also nur ein einziger Weg. Ein Erfolgsmodell, das mittlerweile von anderen Gebieten kopiert wurde, hat auch in diesen städtebaulichen Gegebenheiten seinen Ursprung: die Deutsche Weinstraße, die Werbeidee schlechthin. Wie alle guten Einfälle aus der Not geboren: die Besatzung des Rheinlandes nach dem Ersten Weltkrieg durch Frankreich brachte es mit sich, dass der Pfälzer Wein nur eingeschränkt in den freien Teil des Reiches ausgeführt werden durfte. Der Export nach Frankreich war aber ebenso unmöglich, weil man dort von deutschem Wein schlicht nichts wissen wollte. Hinzu kam, dass der Ertrag im Jahr 1934 weit über dem der Vorjahre lag, was die Preise noch weiter drückte. Nachdem die Idee zu einer Weinstraße schon einige Jahre kursiert hatten, griff Gauleiter Bürckel sie 1935 angesichts der finanziellen Not der Winzer auf und beschloss sehr pragmatisch, einfach diejenige Strecke zur Weinstraße zu machen, die in Süd-Nord-Richtung durch die meisten Weinorte führte. Die Eröffnung wurde zwar sehr pompös begangen, mit kilometerlangem Autokorso und weihevollen Reden, das bekannte Deutsche Weintor in Schweigen war jedoch nur notdürftig aus Holz zusammengezimmert, das in Grünstadt gar aus Pappmaché in Form gekleistert worden - das ist heute freilich ganz anders, gerade das Haus der Deutschen Weinstraße in Bockenheim kann sich sehen lassen.

 

Die vielen Rebstöcke, die sich heute an den Häusern am Rande der Weinstraße emporranken, stammen oft noch aus ebenjener Anfangszeit und bieten zusammen mit den Feigensträuchern, Mandelbäumen und Zitruspflanzen, ja sogar Kiwis und Bananenstauden eine träumerische, fast unwirkliche Riviera-Atmosphäre. Das markante gelb-schwarze Quadrat mit der stilisierten Weintraube am Wegesrand ist im wahrsten Sinne des Wortes zum Aushängeschild der Region geworden, so sehr, dass sich der ehemalige Landkreis Landau-Bad Bergzabern im Zuge der Gebietsreform kurzerhand in Südliche Weinstraße umbenannte und seitdem mit seinem „SÜW“ auf jeder Autobahn als Tourismus-Botschafter fungiert.

 

Nicht an der Weinstraße, ja nicht einmal im Weinbaugebiet lag Pirmasens, der Wohnort Ruth Bachrodts. Ein weiterer Marketing-Coup war nämlich schon ein paar Jahr früher gelandet worden: die Kür der ersten Weinkönigin. Diese war bis Anfang der 50er Jahre in Personalunion pfälzische und gesamtdeutsche Regentin, denn erst ab dann wurde das Konzept auch von anderen Weinbaugebieten adaptiert. Ist der Status der Weinkönigin heute mit vielerlei Repräsentationspflichten auch im Ausland verbunden und der Anspruch an Bildung und Persönlichkeit der Kandidatinnen dementsprechend hoch, genügte es damals, schlicht und einfach die Hübscheste zu sein und dann über die Weinfeste zu tingeln, etwa in Landau und Neustadt, mit jeweils knapp über 2000 Hektar auf dem Stadtgebiet so viel Anbaufläche wie die Hälfte der Nahe oder fast viermal das gesamte Gebiet Ahr.

 

 

Dem gleichen Zweck wie die Weinkönigin geht, wenn auch auf ganz andere Weise, die Weinbruderschaft der Pfalz nach. Die etwa 1000 Mitglieder organisieren sich nach Art mittelalterlicher Ritterorden und haben sich die Pflege allen mit dem Wein in Zusammenhang stehenden Brauchtums auf die Fahnen geschrieben. Die allermeisten Mitglieder sind seit jeher keine Winzer, sondern Journalisten, Schriftsteller oder bildende Künstler. Vielleicht ist es auch ihnen zu verdanken, dass es kaum eine Region in Deutschland gibt, in der Weinkultur und alltägliche Lebensart so sehr miteinander verschränkt sind. Berühmtestes Mitglied und gleichzeitig wohl bekanntester Genuss-Botschafter der Pfalz war Bundeskanzler Helmut Kohl, der gern zu Wein und Saumagen zu sich nach Hause in Oggersheim einlud und einmal den „Angriff“ eines politischen Gegners, der ihm ein Glas Wein über den Kopf geschüttet hatte, lapidar kommentierte: „Nur schade, dass es kein Pfälzer Wein war.“ Auch, wenn viele der jungen Talente auf den Weingütern Kohl gar nicht mehr bewusst als Kanzler erlebt haben dürften - in puncto Selbstbewusstsein stehen sie ihm in nichts nach, ebenso wenig im Hinblick auf (aromatische) Kompromisslosigkeit. Den Mut zu den entsprechenden Resultaten sollte man als Weintrinker keinesfalls vermissen lassen!

 

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