Wein aus Spanien

Wein aus Spanien

Die Geschichte Spaniens, was kommt einem da in den Sinn? Ein maurischer Gelehrter im Hof der Alhambra? Der Mönch eines gotischen Klosters in grober Kutte? Ein Seefahrer wie Kolumbus? Oder der fleißige Bauer irgendwo in einem abgelegenen Gebirgsdorf? Alles richtig, und jeder von ihnen hatte seinen gewissen Anteil am Weinbau in Spanien. Dieser ist wahrscheinlich viele tausend Jahre alt, auch wenn sich dafür bisher noch keine endgültigen Beweise finden ließen. Als sicher gilt, dass die von der Levanteküste stammenden Phönizier und später auch die Griechen die Techniken der Rebenziehung importierten und dort Siedlungen errichteten, die bekannteste ist das 1100 v. Chr. als Gadir gegründete heutige Cádiz.

 

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Im Detail

Spanien

 

 

Die Römer bauten auf diesen Fundamenten auf und stellten schnell fest, dass die Weine aus den Regionen Andalusien und Katalonien zum Besten gehörten, was das Römische Reich zu bieten hatte. Ein abruptes Ende fand diese erste große Blütezeit mit der Invasion der Mauren im 8. Jahrhundert. Da Alkoholkonsum für die muslimischen Eroberer als sündhaft galt, wurden die meisten Rebstöcke herausgerissen; man verschonte nur einen kleinen Teil zwecks Rosinenproduktion und Herstellung von Duftstoffen mittels der von den Arabern erfundenen Technik der Destillation. Während die nördlichen Teile der Iberischen Halbinsel relativ schnell von den Christen zurückgewonnen werden konnten, dauerte es in den Gebieten des Kalifats von Cordoba 500 und denen des Emirats Granada ganz im Süden sogar über 700 Jahre, bis wieder Wein gekeltert werden konnte. 

 

 


Wie es im übrigen Europa schon seit dem frühen Mittelalter üblich war, übernahmen jetzt auch in Spanien die Klöster die führende Rolle im Weinbau - in erster Linie zur Herstellung von Messwein, aber natürlich auch zu Genusszwecken - und machten sich zunutze, dass mit der Entdeckung der Neuen Welt im Jahr 1492 neue Absatzmärkte in der Ferne entstanden. Um nicht dauerhaft tausende Fässer um die halbe Welt schippern zu müssen, kam man recht bald auf die Idee, einfach einige Rebstöcke mitzunehmen und sie in den Kolonien selbst anzupflanzen - damit legte man den Grundstein für den Weinbau Südamerikas. Von dort brachte man auch etwas zurück, das sich noch als sehr nützlich erweisen sollte: die Unterlagsreben, die man später mit Trieben der heimischen Trauben veredelte. Das Wissen um diese Technik ließ Spanien die Reblauskatastrophe am Ende des 19. Jahrhunderts vergleichsweise gut überstehen. Ganz anders als im benachbarten Frankreich: hier schlug die Plage komplett durch und vernichtete nahezu den gesamten Bestand. Dieser Einschnitt im Weinbau nördlich der Pyrenäen sollte sich für Spanien als überaus vorteilhaft erweisen: zum einen eröffnete sich ein riesiger Exportmarkt, zum anderen immigrierten viele französische Winzer aus wirtschaftlicher Not und brachten wertvolle Kenntnisse aus der Kellertechnik mit. In diese Zeit fällt der Aufstieg der Rioja zum bekanntesten Weinbaugebiet des Landes, nachdem lange Zeit nur die Herkunft der besonders in England geschätzten Likörweine Sherry und Málaga international ein Begriff gewesen war. Diese waren denn auch die einzigen, die sich einigermaßen behaupten konnten, als in den 30ern mit dem Bürgerkrieg eine große Zäsur über das Land kam. Viele Weingüter wurden verwüstet, der Weinbau lag jahrzehntelang danieder, auch exportierte man kaum. Als es dann in den 60ern wieder langsam bergauf ging, setzte man auf Masse statt Klasse und überschwemmte den Weltmarkt mit charakterloser Bückware. Diese Entwicklung wirkt teils bis zum heutigen Tage nach, obwohl viele junge Winzer auf ihren Bodegas, wie die Weingüter hier genannt werden, den Stil der Zukunft entscheidend mitprägen.


Spanien wird landläufig als Rotwein-Nation betrachtet, doch so groß ist dessen Dominanz gar nicht, 58 Prozent der Gesamtmenge sind es. Und mit den verbliebenen 42 ist das Land der größte Weißweinproduzent weltweit. Früher waren weiße Trauben bei Winzern unbeliebt, da man im Verarbeitungsprozess die Temperaturen nicht wirklich regulieren konnte - dies ist erst seit der Einführung der großen Edelstahltanks möglich -, trauten sich viele Winzer an den Anbau von Weißwein nicht heran, weil er schon kippte, bevor er überhaupt abgefüllt worden war. Die Hitze stellt manchen von ihnen immer noch vor Herausforderungen; der Verdejo etwa wird, wenn er Spitzenqualitäten erreichen soll, nach wie vor in den kälteren Nächten gelesen. Sowohl Klima als auch Geografie machen den Weinbau hier also nicht gerade zu einem Kinderspiel: das Land gehört zu den gebirgigsten Europas und im Sommer ist es gerade im Süden mit seinen wüstenähnlichen Landstrichen nahezu unerträglich heiß und trocken. Diesen Ursachen ist es geschuldet, dass das Land mit der weltweit größten Rebfläche von einer Million Hektar - zehnmal soviel wie in Deutschland - nur auf Platz drei nach Gesamtproduktion liegt.

So riesig wie in kaum einer anderen Weinbau-Nation ist die Spannbreite zwischen Weltklasseweinen und billiger Massenproduktion. Dieser Umstand spiegelt sich in der Verschiedenheit der Rebflächen wider: knorrige Uralt-Reben, die sehr geringe, dafür unglaublich geschmacksintensive Erträge liefern, stehen riesige Pflanzungen gegenüber, deren Erträge nur für mitteleuropäische Discounter-Regale produziert werden. Dieser Umstand birgt allerdings den Vorteil, dass spanischer Wein im Schnitt sehr preiswert ist - kaum internationale Spekulationsobjekte, laufen auch die edleren Tropfen oft unter dem Radar, und „die“ weltbekannten Weingüter im Sinne der großen französischen Chateaus gibt es hier ohnehin nicht. In der Tat muss man sich ein wenig auskennen, um die verborgenen Juwelen zu entdecken. Insgesamt zählt man mehrere hundert Rebsorten in Spanien, die meisten von ihnen autochthon, aber nur ein Bruchteil davon findet in größerem kommerziellen Maßstab Verwendung. Die Rebsorten spielen, anders als in Mitteleuropa, allerdings ohnehin eher eine untergeordnete Rolle, wichtiger ist den Spaniern die Herkunft. Bis das Land ein verlässliches Klassifikationssystem erhielt, wie es etwa im benachbarten Frankreich schon seit Ewigkeiten üblich war, verging jedoch viel Zeit. Während der Franco-Ära hatte Weinbau keinen sonderlich hohen Stellenwert, und erst im Jahr 1970 etablierte man die Unterscheidung zwischen dem einfachen Tischwein Vino de Mesa, dem besseren Landwein IGP und zuoberst den unter DOP subsumierten Qualitätsweinen, deren Anteil bei etwa 70 Prozent liegt.

Unterschieden werden 17 Anbauregionen, die sich wiederum in einzelne Gebiete mit geschützter Ursprungsbezeichnung auffächern und in ihrer Größe sehr stark variieren: von La Mancha, das nahezu die Hälfte der Gesamtfläche einnimmt, bis zu Kantabrien und Asturien, wo nur jeweils 100 Hektar bebaut werden. Diese Regionen verteilen sich über das gesamte Land, von Galicien ganz im Westen nach Katalonien im Osten, vom Baskenland im Norden nach Andalusien im Süden. Grob gesagt lassen sich dabei drei klimatische Zonen ausmachen: ozeanisch, mediterran und kontinental. Konkret zum einen die Atlantikküste mit milden Temperaturen im Norden, durch den außerordentlichen Regenreichtum ein sehr grüner Landstrich, auf dessen fruchtbaren Böden leichte und verspielte Weißweine gedeihen, etwa der beliebte Albariño. Heiß und sehr trocken hingegen ist es an der Mittelmeerküste im Osten und Süden des Landes, zumindest am Tag, während es nachts bitterkalt wird. Die kargen kristallinen Böden, vor allem aus Schiefer, speichern kaum Wasser, sodass die Erträge gering sind, dafür jedoch meist von außerordentlicher Güte - hier liegt etwa das berühmte Priorat. Reben, die sich an den steilen Hanglagen behaupten wollen, müssen wahre Kämpfernaturen sein - tagsüber werden die Trauben von der Sonne geradezu gekocht, nachts schlagartig heruntergekühlt. Nur in direkter Nähe zum Mittelmeer wirkt sich das Seeklima  mildernd aus. Ebenfalls geprägt durch starke Temperaturschwankungen ist die Meseta, die große, bis auf über 1000 Meter ansteigende Hochebene im Landesinneren mit ihren sandigen, schottrigen Böden. Mineralisch und mit einer zupackenden Säure ausgestattet präsentieren sich die Weine aus La Mancha und der Extremadura, den beiden größten Weinbaugebieten hier in Zentralspanien. Manchmal kommen die Klimazonen nicht idealtypisch vor, sondern bilden gewisse Schnittmengen - an diesen liegen die interessantesten Anbaugebiete wie etwa die Rioja. Nicht unterschlagen werden sollte, dass auch auf den spanischen Inseln Weinbau betrieben wird. Insbesondere die Kanaren bieten mit ihren schwarzen Vulkanböden ganz eigene geschmackliche Eindrücke, während Mallorca mit vielen Rebsorten aufwarten kann, die ausschließlich dort gedeihen.

Obwohl kaum reinsortige Weine erzeugt werden, sondern die Cuvee als Maß aller Dinge gilt, ist es durchaus sinnvoll, sich mit den wichtigsten Sorten vertraut zu machen. Auf der roten Seite sind es der eher einfache Bobal, der edle Monastrell und der weltbekannte Grenache, der hier Garnacha heißt. An ihren jeweiligen Eigenschaften wird der Vorteil des Verschnitts miteinander deutlich: oft geht ein hoher Alkoholgehalt mit blasser Erscheinung einher, den man dann durch einen leichten, aber tiefdunklen Wein ergänzt. Als die spanische Rebe schlechthin gilt der Tempranillo, der den größten Anteil in den bekannten Weinen aus der Rioja hat und nur hier in Spanien Weine von Weltruf hervorbringt. Er steht mengenmäßig - wohl auch wegen seines hohen Anspruchs an Umgebung und Pflege - allerdings nur auf Platz zwei, hinter dem weißen Airén, einem hitzeresistenten und anspruchslosen Massenträger, dessen spritig schmeckender Most meist nur für billigste Kaufhausweine oder gar als medizinischer Alkohol verwendet werden. Seine Anteil ist allerdings seit Jahren rückläufig - ein Zeichen dafür, dass viele Winzer mittlerweile den Anspruch haben, hochwertige Weine ins Glas zu bringen. Weitere bekannte Weiße - und von höherer Qualität - sind der Macabeo, aus man dem Cava, den katalanischen Schaumwein, erzeugt, und der Palomino, der vor allem für höherprozentige Erzeugnisse verwendet wird. Außer für Wein im klassischen Sinne - und das meint immer trocken ausgebaut - ist Spanien nämlich für zwei weitere alkoholische Getränke bekannt: den Sherry und den Brandy. Beide werden hauptsächlich in der Region um das andalusische Jerez mit seinem sehr kalkhaltigen Boden herum erzeugt. Üblich ist dabei das Solera-Verfahren: mehrere Fässer lagern übereinander, im obersten der jüngste, ganz unten der älteste Wein. Entnimmt man nun dem untersten Fass etwas, füllt man es mit der entsprechenden Menge aus dem darüberliegenden wieder auf, und dieses wiederum mit dem noch jüngeren und so weiter. So wandert der Wein langsam von oben nach unten, eine ausgeklügelte Verschnitttechnik, die eine gleichbleibende Qualität garantiert. Ähnlich wie diese werden viele spanische Weine im Fass ausgebaut, und es ist allgemein Sitte, sie erst dann in den Handel zu bringen, wenn sie Trinkreife erlangt haben. Man unterscheidet die Stufen Joven für Weine gänzlich ohne oder mit höchstens sechsmonatiger Fassreife, Crianza für mindestens zwei Jahre gereifte Weine, davon ein Viertel der Zeit im Fass, und Reserva für eine Reifezeit von drei Jahren, wovon ein Drittel im Fass erfolgen muss. Darüber hinaus existiert mittlerweile auch die Stufe Gran Reserva für richtig schwere Tropfen.


Wein ist in Spanien absolutes Alltagsgetränk und darauf ist ein nicht geringer Teil des Rebensaftes auch ausgelegt. Er gehört wie selbstverständlich zum Essen, zumal die Hauptmahlzeit des Tages ohnehin am Abend eingenommen wird. Oft haben sich in den jeweiligen Landstrichen optimale Paarungen aus regionaltypischen Speisen und Weinen gebildet. Ein Fehler, den Touristen gern machen, ist es, zu allen ansatzweise gehaltvolleren Speisen sofort den kräftigsten Rotwein zu verlangen. Tatsächlich tut es zur beliebten Paella eher ein blasserer und geschmacklich leichter Roter, während zu vielen Tapas wie Gambas al ajillo, Patatas, Pimientos und Boquerones sogar eher ein frischer Weiß- oder Schaumwein die beste Wahl ist. Alles Geschmacksache natürlich - aber zum Glück kann man sicher sein, dass in Spanien für jeden Geschmack was dabei ist. So vielfältig wie die spanische Landschaft mit ihrem zerklüfteten Gebirgsketten, sonnenumglänzten Küsten und fruchtbaren Flusstälern, so breit gefächert ist auch die Weinpalette. Ob die Weltklasse-Rotweine aus Ribera del Duero und dem Priorat, leichte und spritzige Weiße aus dem Baskenland und der Rueda oder fruchtige, unkomplizierte Rosés für den lauen Sommerabend - das Land hat für jeden Gaumen und jede Gelegenheit etwas zu bieten.

Bei alldem hat man sich eine gewisse Urwüchsigkeit erhalten, die weder etwas von der leichten Eitelkeit der französischen noch vom kitschigen Postkartenidyll der italienischen Winzer hat. Es ist eher die wilde Don-Quichote-Romantik einer Nation, deren historisches Erbe so reichhaltig ist, dass sie den letzten Schritt in die Moderne noch nicht gewagt hat - ein ehrliches, herzliches Land mit Weinen, die immer schmecken wie für gute Freunde gemacht. So erscheint es mehr als nur poetisch, dass die Spanier eines ihrer beliebtesten Sommergetränke „Sangria“, Aderlass, genannt haben - der rote Wein scheint in der Tat ihr Lebenselixier zu sein und direkt aus ihrem Herzen zu strömen.

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