Lillian 2005 California Syrah – U. S. A.
Die bereits schon lange dauernde Corona Quarantäne Zeit nagt ohne Frage an allen Gemütern und deren Nervenenden. Um seinen Frust und seine Machtlosigkeit von dieser Situation abzulenken, kommt ein kräftiger Syrah mit 15,50 % Volumenprozent gerade zur rechten Zeit ins Glas. Die Winzerin Maggie Harrison, die hinter diesem Wein steckt, arbeitete lange Jahre mit Manfred Krankl in seinem Kult Weingut Sine Qua Non in Kalifornien zusammen, bevor sie ihr eigenes Weingut gründete.
Der Lillian 2005 Syrah aus Kalifornien ist einer ihrer ersten eigenen Weine und folgt ganz der Stilistik der Sine Qua Non Tropfen. Überkonzentration bis der Arzt kommt, fetter Barrique Einsatz, Volumen, Kraft, Extraktion und so viel Alkohol wie die Trauben, und die dann während der Gärung zum Einsatz kommenden Hefen, hergeben. In allen Belangen haben wir es hier mit einem beeindruckenden Getränk zu tun, bei dem der eine oder andere sicher die opulente Stilistik bemängelt oder sich über die internationale Art der Weinbereitung aufregt. Fakt bleibt aber, dass dieser Syrah auch nach 15 Jahren immer noch wie ein junger Rohdiamant im Glas funkelt. Brombeermarmelade, reife Kirschen, frische Vanilleschote von den Barriquefässern und Zartbitterschokolade erobern nach und nach das Geruchsfeld. Waldbeerenfrüchte dominieren auch im opulenten Geschmacksbild. Der Mundraum wird dabei ebenfalls mit reifen Gerbstoffen, Holzwürze, Glycerin und Alkohol zugekleistert. Der Abgang ist minutenlang und will einfach nicht aufhören. Ein plakativer Syrah, der auch nach dem ersten Glas schon richtig reinknallt.
Gerade in diesen Krisenzeiten ist dies nicht der schlechteste „Ansatz“ und tut in gewissen Momenten einfach nur gut. Auf das die Corona Krise sich so schnell verflüchtigt wie die Flasche Lillian geleert wurde. Frohe Ostern 2020!