Johannes Zillinger Numen Riesling 2012 – Niederösterreich – Österreich
Eine merkwürdige und fremdartige Hülle umgibt den frischen und saftigen Kern des Numen Riesling 2012 von Johannes Zillinger. Wie eine Eierschale, die ihr wichtiges Innerstes schützt, scheint dieser Riesling aus zwei komplett verschiedenen Aggregatzuständen zu bestehen. Außen „pfui“ und innen „hui“. Doch wie das so oft bei Naturweinen ist, finden beide Teile nach drei, vier Schlücken wieder zueinander und bilden eine geschlossene Einheit.
Die besteht in diesem Fall aus eingemaischtem Steinobst, unreifen Quitten und glasklarem Apfel. Die Säure ist dabei präzise eingebunden und versprüht eine beispiellose Frische.
Obwohl mit 13,50 % vol Alk. kein Leichtgewicht wirkt dieser Numen wie ein eleganter Balletttänzer aus dem Bolschoi-Theater. Er ist sehr trinkreif und Oxidation scheint für ihn ein Fremdwort zu sein. Auch im Abgang wirbelt der Säurebogen die ganze Fruchtaromatik genial auf und sorgt zudem für Spannung und Druck am Gaumen.
Es bleibt ein unwiderstehlicher, natürlicher Eindruck haften. Eine ganz eigene Stilistik und Magie ist diesem Wein zu eigen, und auf dem optimalen Reifehöhepunkt scheint er immer noch nicht angelangt zu sein.