Der Heilige Sebastian und das Trommelfest
Donostia-San Sebastian ist die Stadt, die niemals aufhört zu essen, und wenn wir ehrlich sind auch nicht aufhört zu trinken und hier dann auch eher die alkoholischen Varianten bevorzugt.
Noch doller als sonst freuen und feiern die Einheimischen hier am 20.01. eines jeden Jahres den Heiligen Sebastian. Seines Zeichens Namensgeber und Schutzpatron der Stadt, der über die ganze Stadt hingebungsvoll wacht.
Schon am Vorabend dieses denkwürdigen Tages sind in der kompletten Stadt alle Tische in den Restaurants und unzähligen hiesigen Kochklubs ausgebucht und elegant eingedeckt. Nach dem festlichen Dinieren wird dann Punkt 24.00 Uhr an der Plaza de la Constitution, im Herzen der Altstadt, der Festtag mit einer riesigen Menschenmenge eingeläutet. Der jeweilige Leiter dieses Feiertages hisst genau um Mitternacht an eben dieser Plaza die Stadtfahne und ab dann wird in kleineren und größeren Gruppen durch getrommelt. Dieser Trommelreigen nennt sich Tamborrada und wird über die nächsten 24 Stunden von den unzähligen Kochklubs und deren Mitgliedern organisiert und lässt die ganze Stadt kein Auge mehr zutun.
Von da an gibt es für die Bevölkerung kein Halten mehr. Es wird gejubelt, noch mehr gegessen und noch viel mehr getrunken als es sonst schon üblich ist. Und je nach Uhrzeit ziehen kleinere bis größere Gruppen laut trommelnd und singend durch die Stadt. Die Männer sind meistens als Köche verkleidet und die Damen in einer traditionellen Tracht. Auch ein paar als Soldaten maskierte Gruppen befinden sich darunter.
Die ganze Stadt zeigt an diesem Tag nicht nur ein freudiges Spektakel, sondern demonstriert hier auch einen Schulterschluss für die Werte, für welche sie einsteht.
Ein Buch über Donostia-San Sebastian bezeichnete diese Stadt unlängst als „glückliche Stadt“; dem ist nach nur ein paar Eindrücken dieses Festes nichts mehr hinzuzufügen.