Ganevat „Le Zaune à Dédée – Frankreich
Die Weine der Domaine Jean-François Ganevat sind schon immer speziell. Auch dieser jahrgangslose und oxidativ ausgebaute Le Zaune à Dédée ist so ein Getränk, über den man lange Diskussionen führen muss.
Einen Teil der Trauben für diesen sogenannten Naturwein, welchem kein zusätzlicher Schwefel zugefügt wird, gewinnt Jean-François Ganevat von einem befreundeten Winzer aus dem Elsaß. Diese 80 % Gewürztraminer Trauben werden mit den Schalen vergoren und dann zu einer Cuvée mit Ganevats eigenem 20% Savagnin Rebmaterial vermischt. Naturhefen sorgen für eine spontane Vergärung und der Savagnin Most liegt immerhin sieben Jahre noch in gebrauchten Barriquefässern unter einer Florhefeschicht.
Der Duft erinnert zunächst an einem Sauerkrautsaft aus dem Reformhaus, der Duft nach einem frischen Rosenblumenstrauss lassen dann tatsächlich den Traminer im Wein erkennen. Ein wenig Seife, Litschi, Salzkruste und Birnenmost lassen die Aromenflut dann immer mehr aufquellen.
Nicht nur das visuelle Bild erinnert an naturtrüben Apfelsaft, auch die Geschmacksintention geht in diese Richtung. Dem Wein kann auch durchaus ein Geschmack nach Rosenwasser und Wildkräuter attestiert werden. Diffus und interessant ist dann sowieso das gesamte Geschmacksbild und dabei wild und ungezügelt in jeder Sekunde. Der Gaumen gewöhnt sich allerdings irgendwann an die Ruppigkeit des Weines und an seine ziemlich gut ausbalancierten Gerbstoffe.
Ein wahres Entdecker Elixier für Mutige und alle, die einmal etwas ganz anderes im Glas haben wollen. Natur eben!