Enderle & Moll Pinot Noir ménage à trois 2013 – Baden – Deutschland
Bei einer Blindprobe würde man den Pinot Noir ménage à trois aus dem Jahrgang 2013 von Sven Enderle und Florian Moll sicher nicht als deutschen Spätburgunder heraus riechen oder schmecken können. Gewonnen aus dem besten Rebmaterial von drei verschiedenen Parzellen, duftet er zunächst nach kleinen, vollreifen Walderdbeeren, Würze, Veilchen und Leder. Ätherische Attribute gesellen sich dann noch nach und nach hinzu. Diesem Wein wohnt eine „vollendete“ Erdigkeit bei. Herbstlaub, Edelpilze und Moos lassen die Gedanken an einen ausgiebigen Waldspaziergang abschweifen. Die Säure und deren Spiel wirken genial und spülen Frucht, Mineralität und die Erdigkeit dieses Pinot Noirs wie ein Wirbelsturm im Mund herum. Abgang und Länge wirken zerbrechlich, sind aber frisch und begeistern mit jedem Schluck mehr. Weder Extraktion, noch ein banaler Holzeinsatz sind diesem Wein zu eigen. Eleganz, Vielschichtigkeit und Demut sind seine hervorragenden Attribute. Ein großer Wein, welcher selbst bekanntere Weine aus dem Burgund blass aussehen lassen dürfte.