Sine Qua Non Labels Syrah 2007 – Kalifornien – U. S. A.
Hauptsächlich Syrah, mit Zugabe von ein wenig Grenache und Viognier, das sind die guten Trauben, die selektiv aus den Weinbergen White Hawk Vineyard, 11 Confessions Estate Vineyard und Bien Nacido Vineyard in Kalifornien für Manfred Krankls Sine Qua Non Labels Syrah 2007 geerntet und im Keller verarbeitet wurden. Es handelt sich hier um einen typischen Sine Qua Non Wein. Oberstes Gebot liegt hier auf seiner einzigartigen und beeindruckenden Opulenz, satten Frucht nach roten und dunklen Beeren, seinem exzessiven Barriqueholz Ausbau, seiner Länge und dem beispielhaft langem, nicht enden wollenden Nachhall.
Das Farbspiel im Glas funkelt brillant und klar. Gleichzeitig erobert eine deutliche Holzwürze das Geruchsfeld; Kirschmarmelade, reife Brombeeren, exotische Pfeffersorten, Haselnüsse und dunkle Schokolade geben sich nach und nach ein Stelldichein. Massiv und einschlagend wirkt der erste Schluck. Hier trennt sich das, was man sonst so von Wein gewohnt ist, von dem was man von einem Sine Qua Non erhofft und erwartet. Einfach eine Schippe drauf und ein doppeltes mehr an Extrakt. Puristen würden diesem Tropfen jegliche Eleganz absprechen, aber zum richtigen Zeitpunkt und mit der entsprechenden Lust auf eine bolidenhafte Kraft getrunken, entfaltet der Labels Syrah genau das, was man von so einem Rotwein erwartet. Er wärmt und betäubt langsam und zielsicher den Körper, er macht auf eigentümliche Weise anders „breit“, und obwohl man diesen „fetten“ Weinen persönlich schon vor Jahren abgeschworen hat, erfreut er immer wieder Herz und Seele und lässt auf die nächste Flasche Sine Qua Non hoffen, die hoffentlich bald wieder irgendwo geöffnet wird. In der Corona Krise wirkt er zudem wie ein positiver, flüssiger Schuss im Dunkeln, der es kurzeitig schafft, Kummer, Sorgen und Ängste für ein paar Stunden einfach zu vergessen.