Burgunds Wundertüte: Das Auf und Ab des Weinjahrgangs 2021
2021 war für die Weinregion Burgund ein wahrhaftes Wechselbad der Gefühle. Beginnend mit einer hoffnungsvollen Mischung aus sanfter Kälte und erfrischendem Regen, überraschte eine Frühlingshitze, die die Vegetation geradezu explodieren ließ. Doch diese Freude wurde bald getrübt, als arktische Kälte am Ostermontag Einzug hielt und über einen Monat lang anhielt.
Eine frostige Bestrafung, die begann, als die Temperaturen am 6. April in den frühen Morgenstunden ins Negative kippten. Die kommenden Nächte stellten sich als noch brutalere Widersacher heraus, mit Schneefall, der den Frost verstärkte, und eisigen Tiefsttemperaturen von bis zu -8°Celsius.
Doch trotz dieser harten Wachstumsbedingungen, die den Großteil der Ernte vernichteten und die Winzer auf eine harte Probe stellten, konnten die Winzer dank günstigerem Wetter gegen Ende der Saison reife Trauben ernten. So überrascht der Jahrgang 2021 in Burgund mit Weinen, die trotz der widrigen Wetterbedingungen durchaus zu begeistern wissen. Es war kein einfaches Jahr, aber letztlich doch erfolgreicher, als man hätte erwarten können.
Die schwindelerregende Achterbahnfahrt des Weinjahres 2021 im Burgund setzte sich fort, mit Frost, der in den Frühling hineinragte und die Chardonnay-Reben besonders stark in Mitleidenschaft zog. Ein Silberstreif am Horizont bot Chablis, das trotz allem eine gute Ernte von Grand Crus und Premier Crus sicherstellen konnte.
Während die kalte, trockene Luft den ganzen April und in den frühen Mai hinein das Zepter schwang, verlangsamte sie die Erholung, besonders für den Pinot Noir. Doch genau als man sich an die Kälte gewöhnt hatte, schlug das Wetter um. Anfang Mai löste ein atlantischer Luftstrom die kalten Winde ab und brachte Regen – und mit ihm einen intensiven Befall mit Mehltau.
Die feuchten Bedingungen stellten eine Herausforderung für die Behandlungen dar, da regelmäßige Schauer den Einsatz von Traktoren in den Weinbergen erschwerten und organische Behandlungen leicht weggespült wurden. Besonders der südliche Teil der Region, einschließlich Mâconnais und Beaujolais, bekam diese Unbilden voll zu spüren.
Nach dem turbulenten Sommer kam endlich der ersehnte Lichtblick: August und September brachten stabileres Wetter, wenn auch nicht spektakulär warm. Der Reifungsprozess der Trauben, der bisher langsam fortgeschritten war, gewann etwas an Tempo.
Doch auch hier gab es einen Dämpfer: Der bereits angeschlagene Zustand der Weinberge machte jeden Regen zur potenziellen Gefahr, insbesondere wegen des Risikos eines Fäulnisausbruchs. Und doch, trotz all dieser Widrigkeiten, hat der Jahrgang 2021 in Burgund seinen ganz eigenen Charme.