Schleierhaft ist immer die Frage warum solche Weine wie dieser 1996 Palmer eine so große Verehrerschaft haben, oder ist es doch eher der Name, die Presse und das Renomeé welches diesen Wein, der Jahrgang und das Weingut so in den Himmel loben. Am Wein selber kann es eigentlich nicht wirklich liegen. Er ist sehr eindimensional, wirkt fast schon plump, hat zwar jede Menge Gerbstoffe, aber dafür keinen Abgang und endet doch sehr Paprikagrün kurz, sang und klanglos am vorderen Gaumen. Er hat nichts mit der Eleganz, Vielschichtigkeit und Sinnlichkeit eines Weines aus dem Gebiet Margaux zu tun, für die diese Region und ihre Weine so berühmt sind. Nicht wirklich schlecht, aber doch sehr belanglos und austauschbar und doch so kurz wie das Tageslicht im November in einem deutschen Mittelgebirge unter einer Nebelwand.
Christian Fenske
Zusammen an einem Tisch sitzen, gemeinsam zu kommunizieren und zu genießen, das ist eine der herausragenden kulturellen Errungenschaft der Menschheit.
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