Eiswein krönt den Jahrgang 2015
Das Warten auf den tiefen Frost hat sich doch noch gelohnt. Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) mitteilte, konnten am 18. und 19. Januar einige Betriebe in nahezu allen deutschen Anbaugebieten vorwiegend Riesling-, Silvaner und Spätburgundertrauben für die Eisweinbereitung lesen. Mit bis zu minus elf Grad Celsius seien die Bedingungen hierfür optimal gewesen.
Denn je tiefer die Temperaturen sind, desto größer ist die Konzentration des Traubensafts in den Beeren. Minus sieben Grad muss das Thermometer mindestens für eine Eisweinlese anzeigen. Entsprechend hoch waren die Zuckergehalte der diesjährigen Eisweinmoste, die Mostgewichte bis zu 220 Grad Oechsle erreichten. Mit Größenordnungen von 50 bis 300 Litern konnten von den Betrieben allerdings nur recht kleine Mengen Eiswein eingebracht werden.
Die meisten Winzer hatten in den letzten Wochen die Hoffnung auf Eiswein bereits aufgegeben. Sie haben die Trauben entweder als Beerenauslese bereits geerntet und zum Teil auch verwerfen müssen. Dabei hatten die Trauben des 2015er Jahrgangs aufgrund des sehr guten Gesundheitszustands die besten Voraussetzungen für eine Eisweinlese. Entsprechend viele Betriebe sind daher im vergangenen Jahr das Risiko eingegangen, Trauben hängen zu lassen.
Deutsche Eisweine sind eine echte Spezialität und Rarität. Die letzte größere Eisweinlese gab es vom Jahrgang 2012. Eisweine aus den deutschen Weinregionen haben in der Regel sehr hohe natürliche Restzuckergehalte von weit über 100 Gramm pro Liter, weisen aber im Gegensatz zu südländischen Süßweinen nur relativ geringe Alkoholgehalte auf – oftmals nur um sieben Volumenprozent. Sie eignen sich hervorragend als Aperitif und sind tolle Begleiter zu fruchtigen Desserts oder zu Eisspeisen und Sorbets.
Quelle: www.deutscheweine.de