Château Grand Puy Lacoste 1949 – Pauillac – Bordeaux – Frankreich
Der gute Ruf berühmter Weingüter, ihrer Weine und letztendlich dann auch einer ganzen Weinregion liegt eigentlich immer in der positiven Qualitätshistorie begründet. Gerade beim Thema Wein ist dies oft eine jahrzehntelange Aufbauarbeit. Über viele Generationen müssen sich die Winzer ihre Sporen und Lorbeeren verdienen und Top Qualitäten Jahr für Jahr bestätigen. Es gibt weltweit wohl kein Anbaugebiet wie das Bordeaux, welches sich in punkto Qualität und Langlebigkeit bestimmter Top Gewächse so einen Namen gemacht hat, dass alleine die Aussprache dieser Appellationen bei Kennern für ein entzücktes Zungenschnalzen sorgt und bei Laien zumindest ein anerkanntes Kopfnicken bewirkt.
So ein guter Ruf kommt dann aber auch nicht gänzlich ohne Qualität daher.
Der 1949er Château Grand Puy Lacoste, ein fünftes Gewächs aus der Appellation Pauillac, ist ein guter Parameter für den exzellenten Ruf dieser Region. Dieser Wein hat sich nicht nur siebzig Jahre in seiner Flasche gehalten, sondern sich dabei noch prächtig entwickelt.
Schwarze Johannisbeeren, frisch gemahlener Kaffee, viele Kräuter, Pilzragout, Wald-, Strauch- und Kompostnoten umgarnen den Riechkolben. Auch geschmacklich überrascht hier die Vielschichtigkeit und die Aromenvielfalt mit dem dieser Bordeaux gesegnet ist. Dabei wirkt keine der unendlichen Facetten aufgesetzt. Wie eine genau getaktete Dampfmaschine greift hier ein Kolben perfekt in den nächsten und zündet im Mund ein gigantisches Geschmacksfeuerwerk. Rumtopf und eine dezente Süße stehen dabei einer untrüglich knackigen Säure entgegen. Die Tannine sind immer noch gut im Futter und puffern Frucht und Erdaromen formidabel ab und münden in einen sehr langen Abgang. Top!
Das ist einmal ein unerwartet guter Bordeaux, welcher zur Legendenbildung dieser Region beiträgt.