Das Weinbaugebiet Burgund

Von Weinen die man auf Knien und mit entblößtem Haupt trinkt

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Eine kleine Warnung direkt zu Beginn: selbst im sich ohnehin schon nicht so leicht erschließenden Frankreich hat das Burgund noch einmal eine Sonderstellung inne, die Weinbegeisterte durchaus zur Verzweiflung treiben kann. Verantwortlich dafür ist die hochkomplexe, wenn auch keineswegs willkürliche Weinbergsstruktur, die es Laien fast unmöglich macht, sehr gute von mäßigen Weinen zu unterscheiden. Denn ja, es gibt auch in der Bourgogne, wie die Franzosen selbst dieses neben dem Bordeaux wohl berühmteste Anbaugebiet der Welt nennen, große qualitative Unterschiede. Anders als etwa in Deutschland kann nicht davon ausgegangen werden, dass aus einer der rund 40 Grand-Cru-Lagen auch zwangsläufig erstklassige Weine stammen – vielmehr gibt die Klassifizierung an, welche Qualität theoretisch möglich wäre, wenn der Winzer das Potential optimal ausschöpfen würde. Allerdings werden die Lagen, die sogenannten climats, nicht von einem einzigen, sondern von einer Vielzahl unterschiedlicher Winzer bestellt, und oft profitieren die vielen durchschnittlichen über das Renommee der Lage von der Mühe der wenigen exzellenten, indem sie deren Preise leicht unterbieten, dafür aber viel schlechtere Qualität liefern. Schuld an der extremen Parzellierung ist das Prinzip der Realteilung, das vorsah, dass jedem Erbberechtigten der gleichen Anteil an der Erbmasse zufallen solle. Das hat einerseits zur Folge, dass mancher Winzer nur ein paar Quadratmeter einer Lage sein Eigen nennt, dass aber derselbe Winzer wiederum in zwei Dutzend Gemeinden jeweils eine Rebfläche besitzt. An die Situation überschaubarer machende Flurbereinigungen ist aufgrund der astronomischen Bodenpreise von teils mehrerer Millionen Euro pro Quadratmeter gar nicht zu denken. Als ebenso bedeutsam wie die Arbeit der Weinbauern selbst hat sich darum die der örtlichen Weinhändler erwiesen. Diese kaufen kleineren Erzeugern ihre Erträge ab, übernehmen die Kellerarbeit und mischen sie mit denen angrenzender Parzellen, um überhaupt eine Gesamtmenge zu erreichen, mit der sich ein internationaler Vertrieb rechnet.

Aber erst einmal von vorn. Das Burgund hat eine bewegte, sehr stolze Geschichte, von der heutzutage außer dem mythisch anmutenden Namen nicht viel verblieben ist. Nicht einmal der territoriale Zusammenhang ist noch nachzuvollziehen, nachdem es Frankreich 2016 mit der Franche-Comté zu einer Großregion vereinigte. Die Zeit der burgundischen Königreiche im frühen Mittelalter ist – obwohl sie etwa den Stoff für die Nibelungensage liefert – dabei historisch gar nicht mal so interessant. Wirklichen Einfluss erlangt Burgund nämlich erst in Form eines Herzogtums im 14. und 15. Jahrhundert, als es von einer Seitenlinie des französischen Königshauses regiert wird und sich durch seine strategisch günstige Lage zwischen Frankreich und dem Heiligen Römischen Reich zu einem bedeutenden Player auf der europäischen Bühne entwickelt. Großen Einfluss sicherten der flächenmäßig eher kleinen Herrschaft dabei vor allem die schier unermesslichen Abgaben, die von den zugehörigen Städten Flanderns geleistet wurden – zu der Zeit die unangefochtenen wirtschaftlichen Zentren Europas. Und schon Philipp der Kühne, der erste Herzog von Burgund, fuhr eine kluge Strategie, um „seine“ Pinot noirs auf internationalem Parkett bekannt zu machen: er untersagte dessen Düngung und bewirkte damit eine qualitätssteigernde Ertragsreduktion, zudem verbot er den Anbau der ertragreichen, aber wenig aromatischen Konkurrenzrebe Gamay als „gesundheitsschädlich“.

Zu dieser Zeit des Spätmittelalters konnte man im Burgund bereits auf eine tausendjährige Weinbautradition zurückblicken. Die Römer hatten ihn eingeführt, die Mönche bedeutender Abteien wie Saint-Vivant, Cluny und Clos-Vougeot brachten ihn zu einer ersten großen Blüte. Dabei half ihnen eine wichtige Beobachtung: Wein nimmt, je nachdem, wo genau er gewachsen ist, ganz unterschiedliche Aromatiken an. Die Idee des Terroirs war geboren! Emsig und gewissenhaft machten die Brüder sich in der Folge daran, Lagen voneinander abzugrenzen, in bessere und schlechtere zu unterscheiden. Damit legten sie wiederum den Grundstein für die heutige Qualitätspyramide, an deren Spitze mit lediglich 1,5 Prozent der Gesamtproduktion die Grand Crus stehen – gefolgt von den Premier Crus und den Village-Weinen, die nicht mehr aus einer einzelnen Lage, aber immerhin noch aus einem einzigen Ort stammen müssen. Unten stehen die regionalen Appellationen, die lediglich verbürgen, dass die Trauben irgendwo im Burgund gelesen wurden. Das System verdeutlicht, dass wirklich nur einem absoluten Bruchteil die Ehre zuteil wird, sich als eine der besten Lagen zu vermarkten, und war Vorbild für viele Klassifikationen weltweit, so auch für den deutschen VDP.

Burgunder bringt man oft mit Kalk als angestammtem Untergrund in Verbindung. Tatsächlich wird die Côte d’Or, das Herzstück der Region, durch eine mächtige Jurakalk-Abbruchkante quasi mittig zerschnitten, und die besten Weine stammen auch von stark kalkhaltigen Böden. Da sich das Burgund aber zwischen Dijon und Lyon über eine Strecke von fast 200 Kilometern erstreckt, sind die Bodenprofile erstaunlich vielfältig. Auf der kalkig-mergeligen Grundsubstanz traten durch Erosion und tektonische Verschiebungen kristalline Gesteine wie Granit, Sedimentgestein wie Blauschiefer und Kies, aber auch Lehm und Vulkangestein an die Oberfläche. Von all diesen geologischen Eigenarten hatten die Mönche wohl nur eine sehr verschwommene Ahnung, was ihre Leistung umso größer erscheinen lässt. Auf diesen Böden gedeihen fast ausschließlich – das ist jetzt wenig verwunderlich – die im Französischen Pinots genannten Reben. Den putzigen Namen verdanken sie der Form der Trauben, die an einen Pinienzapfen erinnert. Und es gibt sie schon ziemlich lange: die Urform entstand vor 2000 Jahren im Norden Frankreichs und entwickelte sich vor allem durch natürliche Kreuzung mit dem Weißen Heunisch zu zahlreichen Sorten. Das Burgund ist damit auch das einzige Weinbaugebiet weltweit, das gleich einer ganzen Wein-Familie den Namen gegeben hat.

Wobei zahlreiche Mitglieder ebendieser im Burgund gar keine Rolle spielen, etwa Pinot Gris und Pinot Blanc oder Pinot Meunier. Der nahezu ausschließliche Fokus liegt bei den Weißen auf Chardonnay, der die Hälfte, und bei den Roten auf Pinot Noir, der ein weiteres Drittel der Gesamtfläche von 40 000 Hektar für sich in Anspruch nehmen. Das geht so weit, dass auf von hier stammenden jährlich etwa 200 Millionen Weinflaschen die Rebsorte nur dann angegeben werden muss, wenn der Inhalt nicht einer der beiden Rebsorten entstammt. Anders als etwa in der Champagne und dem Bordeaux findet im Burgund auch kein Verschnitt verschiedener Sorten statt. Der Pinot Noir erreicht hier in aller Regel recht hohe Säuregrade, hat aber dennoch einen seidigen Grundzug. Tannin und Alkohol sind eher mäßig ausgeprägt, was dem kontinentalen Klima mit seinen kurzen Sommern und den Kalkböden geschuldet ist. Er ist von Natur aus sehr sensibel und reagiert mit wahrnehmbaren geschmacklichen Veränderungen auch auf kleinste Unterschiede von Mikroklima und Boden. Die meisten Weinberge sind nach Süden oder Südosten ausgerichtet, um im recht weit nördlich gelegenen Burgund das Sonnenlicht möglichst optimal zu nutzen. Während viele Pinot noirs mit längerer Lagerung geschmacklich abbauen, bergen die hiesigen ein gigantisches, jahrzehntelanges Reifepotential. Die zweite rote Rebsorte, der Gamay, fühlt sich auf den kalkigen Böden weniger wohl und präferiert stattdessen die Granithänge des Beaujolais. Hier kann er seinen eigenen, betont fruchtigen Charakter ausleben, bleibt aber qualitativ stets im Schatten des Spätburgunders. Selbiges gilt für die zweite prominente Weißweinrebe, den Aligoté. Ihn produziert man meist bewusst leicht und säurebetont. Da er sich nicht für den Ausbau im Fass eignet, muss er in den ersten paar Jahren konsumiert werden – oft als einfacher Schoppenwein oder gespritzt mit Sprudel. An die blumige Komplexität mit dem typisch russigen Unterton des Chardonnays reicht er nicht heran. Dessen Variantenreichtum hängt auch mit den persönlichen Überzeugungen des Winzers, seiner Philosophie zusammen: Ausbau im Stahltank oder im Barrique? Im neuen oder bereits gebrauchten? Puristen schwören auf ersteres, weil so ein erfrischend reintöniger Wein mit intensiver Feuersteinaromatik, dem goût de pierre à fusil, entsteht; Freunde des „klassischen“ Chardonnays lieben hingegen die Vanillenoten neuer und die toastigen Akzente älteren Holzes.

Und wo bekommt man nun die besten? Lässt man die Preise und Namen für sich sprechen, dann sicherlich im Norden des Burgund – im vom Rest isoliert gelegenen Chablis mit seinen stahlig-zitrischen Chardonnays mit dem charakteristischen Grünstich, und an der Côte d’Or. Diese lässt sich unterteilen: einerseits in die nördlich gelegene Côte de Nuits, wo mineralische, körperreich-druckvolle Weine mit Aromen von Kirsche, aber auch rauchigen Noten nach Lakritz und Gewürzen dominieren. Von ihrer hellen Farbe sollte man sich keineswegs täuschen lassen, denn das komplexe Mundgefühl und Länge des Abgangs sind ohnegleichen. Lagen wie La Tâche, Bonnes-Mares und Chambertin warten hier auf, den bereits Napoleon als seinen Favoriten bezeichnete. Mehr als die Hälfte der gesamten Grand-Cru-Lagen ist hier konzentriert. Im Süden schließt die Côte de Beaune an, wo die Pinot noirs finessenreich-feinfruchtig, zarter und harmonischer geraten und wo besonders am Corton, in Mersault und Puligny-Montrachet einige der besten Chardonnays der Welt gedeihen, deren sich mit dem Alter einstellende leichte Petrolnote Wein-Enthusiasten in Verzückung geraten lässt. Wer an diesem Genuss teilhaben möchte, muss sehr tief in die Tasche greifen, wenn er denn überhaupt das Glück hat, eine Flasche angeboten zu bekommen. Aus diesem Grund rücken seit geraumer Zeit die vergleichsweise günstigen „Randlagen“ mehr in den Fokus – das weite, offene und fast mediterran anmutende Hügelland von Côte Chalonnaise und Mâconnais mit ihren üppigen, bukettreichen und ausgeprägt gelbfruchtigen Weinen, etwa dem Pouilly-Fuissé.

Dass es mal eine Zeit gab, in der es dem Burgund richtig schlecht ging, kann man sich heutzutage nicht recht vorstellen. Im 19. Jahrhundert war der Burgunder auf der Höhe der Zeit, neben Champagner das Getränk der Reichen und Schönen und in etlichen Werken der Weltliteratur verewigt. Dann jedoch kamen Mehltau und Reblaus, dazu innerhalb von 70 Jahren drei große Kriege. Und so stand man Mitte des 20. Jahrhunderts faktisch vor dem Ruin – auch weil unsere Vorfahren dem Terroir-Gedanken gegenüber relativ gleichgültig waren. Hinzu kam in der Nachkriegszeit ein Verlangen nach schnellem, günstigem und möglichst unkompliziertem Genuss – die Jahrzehnte der Massenweine begannen, während derer man die jahrhundertelang liebevoll gepflegten Rebflächen in Pestiziden und Mineraldüngern ertränkte, keine Ertragsreduktion mehr betrieb und bei der Kellerarbeit schlampte. Zudem pflanzte man massenhaft neue Reben, die durch ihre Jugend aber nicht ansatzweise die Feinheit eines gestandenen, 40 oder mehr Jahre alten Stocks ins Glas zu bringen vermochten. Gerade als in den 80ern unter Winzern wie Romanée-Conti und Leflaive allmählich der Gedanke der biologischen Landwirtschaft aufkeimte und man sich auf seine Ursprünge besann, dämmerte eine neue Herausforderung herauf: viele andere Nationen wie Australien, Neuseeland, Südafrika und die USA waren nicht untätig gewesen und hatten qualitativ enorm aufgeholt, die Bourgogne teilweise sogar überflügelt, wie der Vergleich zwischen burgundischen und kalifornischen Chardonnays bei der legendären Weinjury von Paris bewies. Man musste nun also doppelte Anstrengung darauf verwenden, die traditionell hohen Preise auch mit entsprechenden Produkten zu rechtfertigen und den Status eines Burgunders als edlen Festtagswein wieder mehr im Bewusstsein zu verankern. Trotz aller Konkurrenz, die man geschmacklich teilweise, marketingtechnisch schwer und preislich eigentlich gar nicht auszustechen vermochte, wollte man vor allem eines: der absolute Maßstab sein, an dem sich jeder Burgunder, wo auch immer auf der Welt er erzeugt wurde, zu messen hat.

Einer der liebenswertesten Auswüchse der vielfältigen PR-Aktionen zur Wiederbelebung des Burgund ist wohl die 1934 gegründete Confrérie des Chevaliers du Tastevin. Als wie ein mittelalterlicher Orden organisierte Weinbruderschaft hat sie sich zur Aufgabe gemacht, das Ansehen der Burgunder zu steigern und mittlerweile Niederlassungen rund um den Globus. Mitglieder, aufgenommen stilecht per Ritterschlag, waren bzw. sind etwa Politiker wie Ronald Reagan, Helmut Kohl, Franz-Josef Strauß und Walter Scheel, aber auch Filmschaffende wie Alfred Hitchcock und Ingrid Bergman und Sportfunktionäre wie Sepp Blatter. Zweimal jährlich findet die Tastevinage, eine anonyme Verkostung mit 250 versierten Testern statt, deren Sieger das heiß begehrte Recht haben, ihre Flaschen mit dem Wappen der Vereinigung zu schmücken. Allerdings druckt man es nicht einfach auf das Etikett, sondern setzt neben diversen Nummerierungen auf einen unsichtbaren Marker aus UV-Tinte. Das mag übertrieben klingen – Fälschungen sind bei Flaschenpreisen von mehreren Hundert bis mehreren Tausend Euro aber tatsächlich ein großes Problem. Da gute Burgunder mindestens zehn bis 15 Jahre gelagert werden sollten, um ihr Potential voll ausschöpfen zu können, oder als Spekulationsobjekte noch wesentlich länger in Kellern verschwinden, bevor sie getrunken werden, fallen viele Betrügereien erst spät oder gar nicht auf. Hinzu kommt, dass die wenigsten einen solchen Wein schon des Öfteren getrunken haben und somit der sensorische Vergleich fehlt. Man geht davon aus, dass etwa vier Fünftel aller vor 1980 erzeugten Burgunder nicht echt sind, und aus den 40ern kaufen kundige Sammler gar nichts mehr, nachdem der als „Dr. Conti“ bekannt gewordene Fälscher Rudy Kurniawan mit Gier und Gutgläubigkeit seiner Kunden gespielt und jährlich mehr Flaschen unters betuchte Volk gebracht hatte, als aus den betreffenden Jahrgängen weltweit überhaupt noch im Umlauf waren.

Fälschungen? Unbezahlbare Preise? Undurchschaubare Lagenverhältnisse? Abschrecken sollte das keineswegs – es sind die normalen Begleiterscheinungen eines Weinbaugebietes von absoluter Weltgeltung. Dennoch ist es ratsam, entweder auf die – im allgemeinen Niveau mittlerweile ebenfalls sehr guten – günstigeren kommunalen und regionalen Appellationen zu setzen oder aber der fachlichen Expertise eines Weinhändlers des Vertrauens Glauben zu schenken. Damit die wenigen Male, die man im Leben Gelegenheit zum Genuss eines solch überirdischen Tropfens hat, sich so gestalten können, wie Alexandre Dumas es forderte: „Einen solchen Wein sollte man auf Knien und mit entblößtem Haupte trinken!“

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The Wine Region of Burgundy (english version)

Of wines one drinks on bended knees and with bared head

A small warning right at the beginning: even in France, which is already not so easily accessible, Burgundy holds a special position that can indeed drive wine enthusiasts to despair. Responsible for this is the highly complex, although by no means arbitrary, vineyard structure, which makes it almost impossible for laypeople to distinguish very good wines from mediocre ones. Because yes, there are also big qualitative differences in Burgundy (Bourgogne), as the French call this area, which is probably the most famous wine-growing region in the world alongside Bordeaux. Unlike in Germany, it cannot be assumed that first-class wines necessarily come from one of the around 40 Grand Cru locations – rather, the classification indicates what quality would theoretically be possible if the winemaker were to fully exploit the potential. However, the locations, the so-called climats, are not managed by a single winemaker, but by a variety of different winemakers, and often the many average ones benefit from the reputation of the location due to the efforts of the few excellent ones by slightly undercutting their prices but delivering much worse quality. The extreme parceling is due to the principle of real division, which stipulated that each heir should receive the same share of the inheritance. This results in some winemakers owning only a few square meters of a location, but the same winemaker owns a vineyard area in two dozen municipalities. Considering the astronomical land prices, sometimes several million euros per square meter, land consolidation that would make the situation more manageable is unthinkable. Therefore, the work of the local wine merchants has proven to be just as important as that of the winemakers themselves. They buy the yields from smaller producers, take over the cellar work, and mix them with those of adjoining parcels to achieve a total quantity that makes international distribution worthwhile.

But first, let’s start from the beginning. Burgundy has a tumultuous and very proud history, of which not much remains today besides the mythically inspired name. Even the territorial continuity is hard to trace after it merged with Franche-Comté into a large region in France in 2016. The era of Burgundian kingdoms in the early Middle Ages is – although it provided material for the Nibelungen saga – not even that historically interesting. Burgundy really gained influence in the form of a duchy in the 14th and 15th centuries when it was ruled by a collateral line of the French royal house and developed into a significant player on the European stage due to its strategically favorable location between France and the Holy Roman Empire. The seemingly boundless tributes paid by the affiliated cities of Flanders – the uncontested economic centers of Europe at that time – secured great influence for the rather small realm. Philip the Bold, the first Duke of Burgundy, pursued a clever strategy to make „his“ Pinot noirs known on the international stage: he prohibited their fertilization, thereby causing a quality-increasing yield reduction, and also banned the cultivation of the high-yielding but less aromatic competitor vine, Gamay, as „harmful to health.“

In this late medieval period, Burgundy could already look back on a thousand-year tradition of viticulture. The Romans had introduced it, and the monks of significant abbeys like Saint-Vivant, Cluny, and Clos-Vougeot brought it to an early flourishing stage. An essential observation helped them: wine takes on very different aromatics depending on exactly where it has grown. The idea of terroir was born! Diligently and conscientiously, the brothers then set about distinguishing locations from each other, categorizing them into better and worse ones. This laid the foundation for today’s quality pyramid, at the top of which, with only 1.5 percent of total production, stand the Grand Crus – followed by the Premier Crus and the Village wines, which must still come from a single location, but at least from a single village. At the bottom are the regional appellations, which merely guarantee that the grapes were harvested somewhere in Burgundy. The system illustrates that only a tiny fraction gets the honor of marketing themselves as one of the best locations, and it was a model for many classifications worldwide, including the German VDP.

Burgundy wines are often associated with limestone as their native substrate. Indeed, the Côte d’Or, the heart of the region, is virtually bisected by a powerful Jurassic limestone escarpment, and the best wines also come from heavily calcareous soils. However, as Burgundy stretches almost 200 kilometers between Dijon and Lyon, the soil profiles are astonishingly diverse. Due to erosion and tectonic shifts, crystalline rocks such as granite, sedimentary rocks like blue shale and gravel, as well as clay and volcanic rock, have surfaced on the calcareous-marly basic substance. The monks probably had only a very vague idea of all these geological peculiarities, which makes their achievement appear even greater. On these soils thrive almost exclusively – unsurprisingly – the vines called Pinots in French. They owe their cute name to the shape of the grapes, reminiscent of a pine cone. And they have been around for quite a while: the original form arose 2000 years ago in northern France and developed into numerous varieties mainly through natural crossing with the Gouais Blanc (White Heunisch). Burgundy is thus also the only wine-growing region worldwide that has given its name to an entire wine family.

While numerous members of this family play no role in Burgundy, such as Pinot Gris and Pinot Blanc or Pinot Meunier. The almost exclusive focus for white wines is on Chardonnay, which accounts for half, and for the red wines, it’s on Pinot Noir, which occupies another third of the total area of 40,000 hectares. It goes so far that of the about 200 million wine bottles originating here annually, the grape variety only needs to be specified if the content does not come from one of these two grape varieties. Unlike in Champagne and Bordeaux, there is also no blending of different varieties in Burgundy. Pinot Noir typically reaches quite high acidity levels here but still has a silky fundamental character. Tannin and alcohol are rather moderately pronounced, due to the continental climate with its short summers and the limestone soils. It is naturally very sensitive, reacting with noticeable taste changes even to the smallest differences in microclimate and soil. Most vineyards face south or southeast to make the best use of sunlight in Burgundy, which is located quite far north. While many Pinot Noirs decline in taste with longer storage, the local ones have gigantic, decades-long aging potential. The second red grape variety, Gamay, is less comfortable on the calcareous soils, preferring the granite slopes of Beaujolais. Here it can express its distinct fruity character but always remains qualitatively in the shadow of Pinot Noir. The same applies to the second prominent white grape, Aligoté. It is usually produced deliberately light and acidic. Since it is not suitable for aging in barrels, it must be consumed in the first few years – often as a simple table wine or mixed with soda. It does not reach the floral complexity with the typical smoky undertone of Chardonnay. Its variety also depends on the personal convictions of the winemaker, his philosophy: aging in stainless steel or in barrels? In new or already used ones? Purists swear by the former because it produces a refreshingly pure wine with intense flint aromatics, the goût de pierre à fusil; friends of the „classic“ Chardonnay, however, love the vanilla notes of new and the toasty accents of older wood.

And where does one get the best? If one lets prices and names speak for themselves, then certainly in the north of Burgundy – in the somewhat isolated Chablis with its steely-citrus Chardonnays with a characteristic greenish tint, and in the Côte d’Or. This area can be divided: on the one hand, into the northern Côte de Nuits, where mineral-rich, full-bodied wines with aromas of cherry, as well as smoky notes of licorice and spices, dominate. One should not be misled by their light color, for the complex mouthfeel and length of the finish are unparalleled. Vineyards such as La Tâche, Bonnes-Mares, and Chambertin, which Napoleon already referred to as his favorites, are located here. More than half of all the Grand Cru sites are concentrated here. The Côte de Beaune in the south, where the Pinot Noirs are refined and delicately fruity, more delicate and harmonious, and where some of the world’s best Chardonnays flourish, especially in Corton, Meursault, and Puligny-Montrachet. As these wines age, they develop a slight petrol note that sends wine enthusiasts into raptures. Anyone who wants to participate in this delight must dig deep into their pockets, if they are even lucky enough to be offered a bottle. For this reason, the relatively inexpensive „fringe locations“ have been moving more into focus for some time – the wide, open, and almost Mediterranean-looking hills of Côte Chalonnaise and Mâconnais with their lush, bouquet-rich, and distinctly yellow fruity wines, such as Pouilly-Fuissé.

It’s hard to imagine that there was a time when Burgundy was in a really bad way. In the 19th century, Burgundy wine was at its zenith, alongside champagne, it was the drink of the rich and beautiful and immortalized in numerous works of world literature. Then came mildew and phylloxera, plus three major wars within 70 years. So, by the middle of the 20th century, they were practically ruined – also because our ancestors were relatively indifferent to the concept of terroir. After the war, there was a desire for quick, cheap, and uncomplicated enjoyment – the decades of mass wines began, during which centuries of lovingly maintained vineyards were drowned in pesticides and mineral fertilizers, no more reduction in yield was pursued, and cellar work was sloppy. Moreover, a large number of new vines were planted, but due to their youth, they could not begin to bring the finesse of a mature, 40 or more years old vine into the glass. Just when in the 80s, among winemakers like Romanée-Conti and Leflaive, the idea of organic farming gradually emerged, and people remembered their origins, a new challenge loomed: many other nations like Australia, New Zealand, South Africa, and the USA had not been inactive and had caught up enormously in quality, even surpassing Bourgogne in some aspects, as the comparison between Burgundian and Californian Chardonnays at the legendary Paris wine jury proved. Double effort had to be made to justify the traditionally high prices with corresponding products and to re-anchor the status of Burgundy as a noble holiday wine more firmly in consciousness. Despite all the competition, which could hardly be outdone in terms of taste, was difficult to overcome in terms of marketing, and was virtually impossible to beat in terms of price, one thing was particularly desired: to be the absolute benchmark by which every Burgundy, wherever in the world it was produced, has to be measured.

One of the most charming offshoots of the diverse PR actions to revive Burgundy is probably the Confrérie des Chevaliers du Tastevin, founded in 1934. Organized like a medieval order, this wine brotherhood has set itself the task of enhancing the reputation of Burgundies and now has branches all around the globe. Members, who are inducted with a knightly accolade, included or include politicians like Ronald Reagan, Helmut Kohl, Franz-Josef Strauss, and Walter Scheel, as well as filmmakers like Alfred Hitchcock and Ingrid Bergman, and sports officials like Sepp Blatter. Twice a year, the Tastevinage takes place, an anonymous tasting with 250 experienced testers, the winners of which have the highly sought-after right to adorn their bottles with the association’s coat of arms. However, it is not simply printed on the label, but, in addition to various numberings, an invisible marker made of UV ink is used. This might sound exaggerated – but counterfeits are indeed a big problem with bottle prices ranging from several hundred to several thousand euros. Since good Burgundies should be stored for at least ten to fifteen years to fully exploit their potential, or disappear into cellars much longer as speculative objects before they are drunk, many frauds are only discovered late or not at all. Additionally, most people haven’t consumed such wines frequently, hence lacking sensory comparison. It is estimated that about four-fifths of all Burgundies produced before 1980 are not genuine, and knowledgeable collectors no longer purchase from the 40s, after the counterfeiter known as „Dr. Conti“, Rudy Kurniawan, played with the greed and credulity of his customers, introducing more bottles to the affluent people each year than were actually still in circulation worldwide from the relevant vintages.

Counterfeits? Unaffordable prices? Inscrutable vineyard locations? This shouldn’t be discouraging – these are the normal accompaniments of a wine-growing region of absolute global significance. However, it is advisable to either rely on the more affordable municipal and regional appellations, which are generally also very good now, or to trust the professional expertise of a trusted wine merchant. So that the few times in life when one has the opportunity to enjoy such a heavenly drop, it can unfold as Alexandre Dumas demanded: „Such a wine should be drunk on one’s knees and with a bare head!“

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