Burgund

Euphorie, Erschauern, Gänsehaut, Tiefe, unfassbare Vielschichtigkeit, Berührung, majestätische Größe; aber auch große Namen, Enttäuschungen, plumpe, nichtssagende Weine, peinlich oder belanglos. Das Anbaugebiet Burgund ist nicht in Worte zu fassen. Man muss es bereisen, erleben, erschmecken und wie einen frischen Luftsog einatmen. Dabei muss man frustrierende Weinmomente hinnehmen und nach der wahren Seele der Weine fahnden. Und wahrscheinlich gibt es keine größeren Weine auf diesem Planeten als die Pinot Noirs und Chardonnays aus dem Burgund; man muss sie nur im richtigen Moment und zur richtigen Zeit im Glase vorfinden.

Das Weinsystem im Burgund ist sehr kompliziert und das Zauberwort heißt "Terroir", was bedeutet, die Weine werden nach Ihren Lagen qualifiziert. Die Grand Crus stellen die Spitze des Eisberges dar, gefolgt von den 1er Crus, den Dorf (Villages)-Weinen (der Name des Weinortes wird als Erstes genannt und die Lage folgt dem Dorfnamen) und den einfachen Weinen wie dem Bourgogne rouge. Die Crux des Burgunds ist die alleinige Tatsache, das sich auf über 40.000 Hektar Weinbergsfläche, welche hauptsächlich aus Kalk- und Mergelböden besteht, über 10.000 Winzer die Arbeit teilen müssen. Dass jeder Winzer dann auch noch bis zu 50 verschiedene Weine jährlich herstellt, macht die Geschmacksfindung nicht gerade einfacher. Daher sollte man bei Burgundern nach dem guten Winzer suchen, ein Auge auf die Lage des Weins haben und sich vor allem aber immer auf seinen eigenen Geschmack verlassen!