Japanische, buddhistische Tempelkost
Eine vegane- japanische Stilrichtung namens Shōjin ryōri gehört in unseren Breitengraden nicht gerade zu den bekannten Klassikern der hiesigen Gastronomie. Das unlängst im Jahre 2021 auf der Ackerstrasse 144 im Berliner Stadtteil Mitte eröffnete Restaurant Oukan hat sich aber genau so einem kulinarischen Konzept verschrieben. Die Shōjin ryōri Tradition ist eine buddhistische Tempelkost, die schon seit Jahrhunderten in Japan von den Mönchen zelebriert und gelebt wird. Sie beschreibt eine rein auf Pflanzen basierende Küche mit hochwertigen saisonalen und regionalen Lebensmitteln, die selbstredend schonend verarbeitet werden.
Nun sind die tatsächlichen Lebensverhältnisse dieser japanischen Mönche nicht wirklich bekannt, aber die heiligen Brüder werden sicherlich weder in so wunderschönen durchdesignten Räumen wie dem Restaurant Oukan dinieren, noch so fein ausgearbeitete Tellergerichte wie in diesem Berliner Restaurant serviert bekommen.
Auch eine kleine, aber feine Weinauswahl und die ansprechende Cocktailkarte wird den Männern des Glaubens und geistlich geprägten Lebensformen nicht vergönnt sein. Einzig und alleine die spannenden Teesorten, die hier gereicht werden, werden den in ihren Klöstern lebenden Mönchen wahrscheinlich bekannt vor kommen.
Aber egal, wie das reale Leben der Ordensbrüder nun auch ist, oder wie frei die Macher*innen hinter dem Restaurant Oukan die tatsächlichen Spielregeln der Shōjin ryōri Tradition interpretieren und umsetzen, das Restaurant Oukan ist ein Ort, wo eine durchdachte und sehr, sehr leckere vegetarische Kost perfekt umgesetzt wird. Aromatische Kompositionen mit Würze und Schärfe und immer wieder changierende Aromen erfreuen Herz, Körper und selbstredend auch den Geist. Alles ist durchdacht und wird sehr spannend umgesetzt. Bei solch guter Kost könnte man sich fast mit dem Gedanken anfreunden, selber in ein Kloster als Mönch umzusiedeln.
Oukan, Ackerstraße 144 (Im Hinterhof), 10115 Berlin, Deutschland, https://oukan.de/