Nebbiolo

Die Geschichte der Nebbiolo im Piemont reicht weit zurück. Als älteste noch angebaute Sorte der Region wurde sie bereits im 13. und frühen 14. Jahrhundert erwähnt. Schon damals wurde ein Wein aus dieser Traube hoch geschätzt, und es wird vermutet, dass die Rebsorte seit der Antike in Italien kultiviert wird.

Die Nebbiolo gedeiht am besten auf steilen, nach Süden oder Südwesten ausgerichteten Lagen mit kalkhaltigen Mergelböden. Diese Bedingungen findet man fast ausschließlich in Norditalien. Versuche, außerhalb, insbesondere in der Neuen Welt, ähnlich hochwertige Weine aus dieser Traube zu erzeugen, haben bisher nicht den gleichen Erfolg erzielt, was hauptsächlich auf das Fehlen von optimalen Anbauflächen zurückzuführen ist. Der Name Nebbiolo stammt wahrscheinlich vom italienischen Wort für Nebel, "nebbia", ab. Es gibt verschiedene Theorien für die Namensgebung, darunter den Herbstnebel, der während der Erntezeit in den Hügeln des Piemonts aufzieht, oder den hellen Belag, der sich bei Vollreife auf den Beeren bildet.

Nebbiolo-Weine zeichnen sich durch ihr aromatisches Bouquet aus, das allerdings erst nach jahrelanger Lagerung seine volle Pracht entfaltet. Junge Weine können oft streng schmecken. Die gute Lagerfähigkeit der Weine ist auf den hohen Tannin- und Säuregehalt der Trauben zurückzuführen. Berühmte sortenreine Nebbiolo-Weine sind der Barolo und der Barbaresco, beide tiefgründig und charaktervoll mit einem Alkoholgehalt von bis zu 15%. Die Aromen von ausgereiften Weinen dieser Rebsorte werden oft als eine Mischung aus Rosen- und Veilchenduft mit Nuancen von Trüffel, Teer, Tabak oder Bitterschokolade beschrieben. Diese beeindruckenden italienischen Spitzenweine spiegeln die Einzigartigkeit und das Potenzial der Nebbiolo-Traube wider.